
Was wurde aus SAP Hybris? Alles, was Sie zur SAP Commerce Cloud und dem Support-Ende 2026 wissen müssen

Falls Ihr Unternehmen eine On-Premise-Version von SAP Commerce, ehemals Hybris, nutzt, stehen Sie vor einer entscheidenden unternehmerischen Frist. Die Mainstream-Wartung für diese Plattform endet am 31. Juli 2026 – ab diesem Zeitpunkt wird Ihre zentrale Commerce-Engine faktisch obsolet.
Dies lediglich als technisches Problem zu betrachten, wäre ein schwerwiegender Fehler. Der Weiterbetrieb einer nicht mehr unterstützten Plattform setzt Ihr Unternehmen erheblichen Sicherheitsrisiken, zunehmenden Kompatibilitätsproblemen mit Zahlungsanbietern und unvorhersehbaren Wartungskosten aus. Jeder Tag, an dem Sie die Planung Ihrer Migration hinauszögern, bedeutet einen Wettbewerbsnachteil – und erhöht das Risiko eines überhasteten, störanfälligen und teuren Umstiegs.
Der notwendige nächste Schritt ist eine strategische Migration zur SAP Commerce Cloud. Dieser Prozess bietet die Chance, technische Schulden abzubauen, die Sicherheit zu erhöhen und eine skalierbare, zukunftsfähige E-Commerce-Plattform zu etablieren. Dieser Leitfaden dient als praxisorientierter Wegweiser für Entscheidungsträger, um diesen Übergang erfolgreich zu gestalten – und aus einem erzwungenen Update einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil zu machen.
Das werden wir behandeln:
- Hybris vs. SAP Commerce Cloud
- Cloud-Migration ROI
- Risiken beim Verbleib bei Hybris
- Wie man von SAP Hybris zu SAP Commerce Cloud migriert
- Wie man den richtigen Migrationspartner findet
- Häufig gestellte Fragen zu SAP Hybris
Hybris vs. SAP Commerce Cloud: Die Evolution verstehen
Seit der Übernahme durch SAP im Jahr 2013 hat sich Hybris von einem monolithischen On-Premise-System zu einer agilen, cloud-nativen Plattform entwickelt: der SAP Commerce Cloud – dem alleinigen Fokus aller zukünftigen SAP-Innovationen.
Zahlreiche Großunternehmen bauten ihren E-Commerce-Erfolg ursprünglich auf Hybris auf. Die Plattform galt damals als leistungsstark und marktführend – bekannt für ihre robuste, hochgradig anpassbare Architektur, die komplexe Produktkataloge und Geschäftsregeln mühelos abbilden konnte. Mit dem Erwerb von Hybris integrierte SAP eine führende Commerce-Engine in ihr umfassendes Customer-Experience-Portfolio. Zwar blieben Name und Kernarchitektur zunächst bestehen, doch der Markt bewegte sich bereits klar in Richtung Cloud.
Dieser Wandel war der Auslöser für die tiefgreifendste Transformation der Plattformgeschichte. SAP benannte die Lösung in SAP Commerce um und entwickelte sie konsequent weiter zu einer modernen, cloud-nativen Plattform. Damit bekräftigte SAP seinen Cloud-First-Ansatz, bei dem sämtliche neuen Forschungs- und Entwicklungsressourcen ausschließlich in die Cloud-Version fließen.
Die On-Premise-Variante, auf die viele Unternehmen noch setzen, ist damit heute ein technologisches Altsystem.
Den ROI der Migration berechnen: Der Business Case für den Wechsel in die Cloud
Die Migration von Hybris zur SAP Commerce Cloud ist nicht nur eine Notwendigkeit, sondern stellt einen überzeugenden Business Case dar, der auf Kostensenkungen, beschleunigter Innovation und überlegener Leistung basiert. Während die Frist eine Entscheidung erzwingt, liefern die geschäftlichen Vorteile der Cloud die Rechtfertigung.
Reduzierte Gesamtbetriebskosten (TCO)
Ein wesentlicher Vorteil liegt in der Senkung der Gesamtbetriebskosten (Total Cost of Ownership, TCO). On-Premise-Systeme erfordern erhebliche und oft unvorhersehbare Investitionsausgaben (CapEx) für Hardware, Serverwartung und manuelle Software-Upgrades. Die SAP Commerce Cloud verlagert diese Kosten in ein planbares Abonnementmodell mit Betriebsausgaben (OpEx).
Eine Studie von Nucleus Research ergab, dass Cloud-Implementierungen einen viermal höheren Return on Investment (ROI) als On-Premise-Anwendungen erzielten. Dies ist größtenteils auf die Eliminierung der „versteckten“ Kosten für internen IT-Aufwand und Infrastrukturmanagement zurückzuführen. Dadurch werden Ihre internen IT-Ressourcen frei, um sich auf die Entwicklung neuer Kundenfunktionen zu konzentrieren, anstatt Server zu verwalten.
Gesteigerte Geschäftsagilität
Das Cloud-Modell beschleunigt zudem die Geschäftsagilität. On-Premise-Plattformen werden typischerweise in großen, seltenen Projekten aktualisiert, die viele Monate in Anspruch nehmen können. Mit der SAP Commerce Cloud werden neue Funktionen automatisch und kontinuierlich bereitgestellt. Dies ermöglicht es Ihrem Unternehmen, wesentlich schneller auf Marktveränderungen zu reagieren. Laut McKinsey ist der Wert, den ein Unternehmen durch cloud-gestützte Innovationen erzielt, mehr als fünfmal so hoch wie der, der allein durch die Reduzierung von IT-Kosten möglich ist.
Garantierte Skalierbarkeit und Leistung
Die Cloud macht die manuelle Skalierung für Nachfragespitzen überflüssig. Die Bewältigung eines Traffic-Anstiegs auf einer On-Premise-Plattform erfordert wochenlange Planung und kostspielige Investitionen in zusätzliche Hardware, die die meiste Zeit des Jahres ungenutzt bleibt. Die Architektur der SAP Commerce Cloud passt sich automatisch der Nachfrage an und gewährleistet so ein stabiles Kundenerlebnis in umsatzkritischen Phasen.
Verstärkte Sicherheit und vereinfachte Compliance
Durch die Migration zur SAP Commerce Cloud geben Sie einen erheblichen Teil Ihrer Sicherheits- und Compliance-Aufgaben ab. Die dedizierten Sicherheitsteams von SAP verwalten die Infrastruktur, sorgen für eine kontinuierliche Überwachung und führen automatisierte Patches durch. Dieser Schritt stärkt Ihre Abwehrmechanismen und vereinfacht die Einhaltung von Datenschutzstandards wie der DSGVO, sodass sich Ihr Team auf strategische Initiativen statt auf reaktive Sicherheitsmaßnahmen konzentrieren kann.
Die Risiken der Untätigkeit bewerten
Ein Versäumnis, vor dem Ende der Mainstream-Wartung am 31. Juli 2026 von Ihrer On-Premise-Plattform zu migrieren, birgt vier klare und schwerwiegende Risiken für Ihren Umsatz, Ihre Reputation und Ihren Betrieb.
Risiko 1: Wettbewerbsnachteil
Das größte Risiko ist strategischer Natur. Während Ihre Teams damit beschäftigt sind, ein Altsystem zu reparieren, werden Ihre Wettbewerber auf modernen Cloud-Plattformen Innovationen vorantreiben. Sie werden neue Funktionen einführen, KI zur Personalisierung von Kundenerlebnissen nutzen und ihre Abläufe optimieren. An einer On-Premise-Plattform festzuhalten, bedeutet, unternehmerisch stillzustehen, während sich der Markt weiterentwickelt.
Risiko 2: Kritische Sicherheitslücken
Nach Ablauf der Frist wird SAP keine Sicherheitspatches mehr für die On-Premise-Plattform veröffentlichen. Jede neue Schwachstelle bleibt ungeschützt, was Ihr System und die sensiblen Daten Ihrer Kunden gefährdet. Einem Bericht von IBM zufolge beliefen sich die durchschnittlichen Kosten einer Datenschutzverletzung im Jahr 2024 auf 4,4 Millionen US-Dollar. Der Betrieb einer nicht unterstützten E-Commerce-Plattform stellt somit ein inakzeptables finanzielles und reputationsbezogenes Risiko dar.
Risiko 3: Systeminkompatibilität und Ausfälle
Das digitale Ökosystem entwickelt sich ständig weiter. Ein neues Browser-Update oder eine obligatorische API-Änderung eines Zahlungsanbieters könnte kritische Funktionen auf einer ungewarteten Plattform lahmlegen. Ohne fortlaufende Updates von SAP wird Ihr On-Premise-System unweigerlich den Anschluss an das moderne Web verlieren, was zu fehlerhaften Benutzererlebnissen, fehlgeschlagenen Transaktionen und Umsatzeinbußen führt.
Risiko 4: Unvorhersehbare und steigende Kosten
Obwohl nach der Frist möglicherweise ein gewisses Maß an Support im Rahmen der „kundenspezifischen Wartung“ verfügbar ist, ist dieses Modell reaktiv und kostspielig. Es umfasst keine proaktiven Updates für neue Probleme und wird oft zu einem Premiumpreis angeboten. Sie zahlen mehr für weniger Leistung, ohne die Garantie, dass kritische Probleme überhaupt behoben werden können.
Wie migriert man von SAP Hybris zu SAP Commerce Cloud?
Eine erfolgreiche Migration muss als strategische Unternehmenstransformation betrachtet werden, nicht nur als technische 1:1-Übertragung („Lift and Shift“). Dies erfordert einen strukturierten, phasenweisen Ansatz, um Risiken zu minimieren und den Geschäftswert zu maximieren. Bei NETCONOMY verfolgen wir einen methodischen Ansatz, der sicherstellt, dass die neue Plattform auf Ihre Geschäftsziele ausgerichtet ist.
Phase 1: Strategische Bewertung durchführen
Der Prozess beginnt mit der Strategie, nicht mit der Technologie. In dieser ersten Phase wird eine tiefgehende Analyse Ihrer bestehenden Anpassungen, Integrationen und Geschäftsprozesse durchgeführt. In Workshops mit Ihren Führungskräften aus Vertrieb, Marketing und IT stellen wir entscheidende Fragen: Welche unserer 200 Anpassungen werden tatsächlich noch genutzt und generieren Umsatz? Welche manuellen Prozesse können in der neuen Plattform automatisiert werden? Das Ergebnis ist ein solider Business Case und eine klare Vision für die zukünftige Architektur.
Phase 2: Lösung und Roadmap entwerfen
Mit einer klaren Vision erstellen wir eine detaillierte Migrations-Roadmap. Hier entscheiden wir, was direkt migriert, was zur Nutzung der Cloud-Funktionen neu aufgebaut und welche alten Anpassungen abgeschafft werden können. Dies bietet die wertvolle Möglichkeit, technische Schulden abzubauen und Ihre Architektur zu vereinfachen. Wir verwenden Priorisierungsmethoden, um sicherzustellen, dass die wichtigsten Geschäftsfunktionen, wie ein optimierter Checkout oder ein neues B2B-Kundenportal, zuerst umgesetzt werden.
Phase 3: Agil implementieren
Wir wenden einen agilen, iterativen Ansatz für die Implementierung und Datenmigration an. Die Arbeit in Sprints mit regelmäßigen Demonstrationen ermöglicht ein kontinuierliches Feedback Ihrer Fachteams und stellt sicher, dass das Projekt auf Ihre Ziele ausgerichtet bleibt. Diese Methode minimiert das Risiko einer „Big Bang“-Inbetriebnahme und gewährleistet die Geschäftskontinuität während des gesamten Übergangs.
Phase 4: Kontinuierliche Optimierung vorantreiben
Das Projekt endet nicht mit der Inbetriebnahme der neuen Plattform. Der wahre Wert der Cloud liegt in ihrer Flexibilität. Nach dem Launch nutzen wir Analysen und Nutzerfeedback, um die Plattform kontinuierlich zu überwachen, zu lernen und zu verbessern. Dieser datengesteuerte Ansatz stellt sicher, dass Ihre Investition auch lange nach der Migration weiterhin Wert schafft und das Geschäftswachstum fördert.
Wir haben genau diesen phasenweisen Ansatz angewendet, um die komplexe, länderübergreifende Commerce-Lösung von Virgin Megastore ohne Ausfallzeiten in die Cloud zu migrieren. Mehr darüber erfahren Sie in unserer Fallstudie.
Ihren Migrationspartner klug auswählen
Der entscheidende Faktor für eine erfolgreiche Migration ist die Expertise Ihres Implementierungspartners. Für eine geschäftskritische Transformation benötigen Sie einen Partner mit tiefgreifendem SAP-Wissen, einer nachgewiesenen Erfolgsbilanz bei Großprojekten und einer strategischen, geschäftsorientierten Denkweise. Ein internes Team mag über Produktkenntnisse verfügen, aber ein spezialisierter Partner bringt die unschätzbare Erfahrung aus der Begleitung zahlreicher komplexer Unternehmen durch genau diesen Prozess mit.
Als SAP Gold Partner mit über 20 Jahren Erfahrung verfügen wir über ein tiefes, institutionelles Wissen über das komplexe SAP-Unternehmensökosystem. Unser Fokus liegt ausschließlich auf der Begleitung großer, komplexer Organisationen, weshalb wir mit dem Umfang und den hohen Anforderungen bei der Transformation eines millionenschweren E-Commerce-Geschäfts bestens vertraut sind.
Unser Anspruch ist es, zukunftssichere digitale Commerce-Plattformen zu schaffen, nicht nur Websites zu migrieren. Unsere Expertise liegt darin, Ihre Front- und Back-Office-Systeme – von E-Commerce und CRM bis hin zu Ihrem zentralen ERP-System – zu einem stimmigen Ganzen zu verbinden. Unser Ziel ist es, als langfristiger strategischer Partner zu fungieren und Ihnen zu helfen, Technologie nicht nur zur Sicherung des Betriebs, sondern zur Erlangung der Marktführerschaft zu nutzen.
Wenn Sie vor der Deadline 2026 stehen, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, mit der Planung zu beginnen. Kontaktieren Sie uns, um eine strategische Bewertung Ihrer SAP-Commerce-Landschaft zu starten.
Meta-Titel
SAP Hybris End of Life 2026: Ihr Migrationsleitfaden
Meta-Beschreibung
Die Wartung für SAP Hybris endet am 31. Juli 2026. Erfahren Sie, wie Sie zur SAP Commerce Cloud migrieren, Risiken bewerten und Ihre strategische Roadmap erstellen.
Häufig gestellte Fragen zur Migration von SAP Commerce
F1: Wie heißt SAP Hybris jetzt?
SAP Hybris wurde umbenannt und hat sich zur SAP Commerce Cloud weiterentwickelt. Die On-Premise-Version von SAP Hybris ist heute ein Altsystem, und alle neuen Entwicklungen und Innovationen von SAP konzentrieren sich ausschließlich auf die Cloud-Plattform.
F2: Wann endet die Wartung für die On-Premise-Version von SAP Commerce (Hybris)?
Das offizielle Ende der Mainstream-Wartung für die letzte On-Premise-Version von SAP Commerce ist der 31. Juli 2026. Nach diesem Datum wird SAP keine Sicherheitspatches, Updates oder regulären Support mehr für die Plattform bereitstellen.
F3: Warum ist es riskant, SAP Hybris on-premise nach der Frist weiter zu nutzen?
Die Weiternutzung der On-Premise-Plattform nach Juli 2026 birgt erhebliche Risiken: kritische Sicherheitslücken durch fehlende Patches, Systemausfälle aufgrund von Inkompatibilität mit modernen Web-Technologien, unvorhersehbare und hohe Kosten für reaktiven Support sowie ein wachsender Wettbewerbsnachteil, da Konkurrenten in der Cloud innovieren.
F4: Was sind die Hauptvorteile einer Migration zur SAP Commerce Cloud?
Eine Migration zur SAP Commerce Cloud bietet erhebliche Geschäftsvorteile, darunter niedrigere Gesamtbetriebskosten (TCO), schnellere Innovationszyklen durch automatische Updates, garantierte Leistung und Skalierbarkeit sowie eine verbesserte Sicherheit, die von den Expertenteams von SAP verwaltet wird.
F5: Ist die Migration zur SAP Commerce Cloud ein einfaches technisches Upgrade?
Nein, eine erfolgreiche Migration ist eine strategische Unternehmenstransformation. Sie erfordert einen strukturierten Ansatz, der mit einer strategischen Bewertung Ihrer Geschäftsziele und bestehenden Prozesse beginnt, um sicherzustellen, dass die neue Cloud-Plattform darauf ausgelegt ist, den Geschäftswert zu maximieren und zukünftiges Wachstum zu fördern, anstatt nur alte Funktionalitäten zu replizieren.
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